Thursday, February 14, 2013

Über mich

Hallo und willkommen, ich bin Khaleda Niazi. Wurde in Kabul, Afghanistan geboren. Dort dürfte ich 18 Jahre leben. Seit 1986 lebe, lerne und arbeite ich in Deutschland, inzwischen meine Wahlheimat. Ich habe in Frankfurt Jura studiert, um das Wesen des Rechts zu erkennen. Während meines Studiums habe ich mich stark mit den Differenzen zwischen römisch-germanischen und dem islamischen Rechtswesen auseinandergesetzt. Der Gegenstand meiner wissenschaftlichen Examenhausarbeit war die Behandlung von so genannten "Ehrenmorde" durch die deutsche Justiz. Seit 1993 trage ich bundesweit vor in Sachen: -Lage der Bevölkerung in Afghanistan unter unterschiedlichen politischen Entwicklungen -Rolle der Frauen in der islamischen Tradition -Vereinbarkeit der Demokratie mit dem islamischen Rechts, wenn die Sharia als Rechtsquelle angesehen wird -Islam nur eine Religion? Oder vielmehr eine Staatsform bzw. Herrschaftsphilosophie? Ich bin in den Jahren 2003 - 2005 externe Mitarbeiterin des Goethe-Instituts in Kabul mit dem Auftrag, dort das Netzwerk zwischen den in Afghanistan schaffenden Literaten und des Goethe-Instituts erzustellen und verschiedenen literarischen Begegnungen in Herat und Kabul mitzuorganisieren. Letztmalig war ich 2012 in Kabul, um dort einer literarischen Begegnung zu koordinieren. Ich bin Autorin zweier Gedichtbänder in Farsi/Dari. Das erste Buch wurde im Jahr 1999 unter dem Titel, "Erde, Ernte und Asche" in Frankfurt veröffentlich. Das zweite Buch, das 2005 veröffentlicht wurde, trägt den Titel " Von immer und noch" Wenn der Alltag es zulässt, werde ich einen Auszug aus den beiden Bücher in Deutsch übersetzen. Auch wenn ich der Meinung bin, dass Poesie durch Übersetzung entweder neueeschaffen wird, oder stirbt. Ich bin Übersetzerin und Dolmetscherin für die Sprache Farsi/Dari. Zurzeit arbeite ich auf Aufragsbasis mit diversen sozialen und politischen Einrichtungen bundesweit als Koordinatorin und doziere über die oben genannte Themen. Soweit von mir über mich. Danke für den Besuch Khaleda Niazi 14.02.2013

Tuesday, July 24, 2012

آن بالا

آن بالا، خوابی خنک می خورد

صدات بلند بود

دستمال ابریشم راستی هراتی ست؟

یا حرامی یی از چین؟

آن بالا؛ کتابی که هرگز ورق نخورد

جوابی به بی چرایی پدر نشد

گذارش این که این خانه در خواب خانه ست

و پدر که گاهنامه اش سر نداشت، به آخر دلخوش

تا هستی در نیستی کند

فکر می کنی؟

فکر می کنم

خالده نیازی

Gedanke

Da oben

Erstarrt ein Traum

Laut ist deine Stimme!

Und das seidene Tuch, ist es echte?

Da oben, das nie aufgeschlagene Buch…

Ruhend in Vaters Ängste vor Fragen

Wozu die Hülle aus seidigen Träumen?

Auch hier könnte Daheim sein

Und Vater, dessen Kalender keinen Anfang hat,

freut sich auf das Ende

Denkst du?

Denke ich...

Abschied

Sitzt neben mir, bist weit weg.... Dein Blick, der Straßenhund.... Würde ich dir die Hand reiche, würdest du sie nehmen... Würde ich meinen Mund aufmachen, würde ich "Liebe Dich" lügen... Bin das Kühlhaus, voller Leichen...verloren und vergessen... Dein Blick, Himmel und Meer im Winter... Bist gegangen, geh... Hinter dir solltest du schließen... die Tür, die nie zu uns geführt hatte... Ja noch bin ich lebendig genüg... Für dich aber nicht mehr das Spiel und der Verliere zugleich.... Khaleda Niazi

Monday, May 30, 2011

Herkunft begründet keine soziale Zugehörigkeit

Während ich die wissenschaftliche Hausarbeit zum Abschluss meines Jura-Studiums über die sogenannten Ehrenmorde verfasst hatte, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Bezeichnung solcher Taten als Ehrenmord u. a. begrifflich misslungen ist. Die Taten haben nichts mit der Ehre zutun. Es sind archaische Strukturen, die gerade wegen Mangels an Dialogfähigkeit innerhalb der islamischen Tradition in den dem Islam angehörhigen Gemeinschaften das Vorkommen solchen Taten begünstigen, jedoch nicht begründen.


Die abendländische Weltanschauung basiert auf Ideen der Vernunft verbunden mit individualistischer Betrachtung von Menschen. Die Ehre ist insoweit der persönliche Verdienst eines Individuums, losgelöst von seiner Herkunft und Zugehörigkeit. Wer Personen aufgrund deren Herkunft zu bestimmten Weltanschauungen und religiösen Angehörigkeiten in Verbindung bringt, leidet unter Informationsmangel. Zudem lässt er im Wesentlichen die diffrenzierte Betrachtung der Dinge und Zusammenhänge außer Acht.
In diesem Kontext ist anzumerken, dass Extremismus auch dann entsteht, wenn die Masse bzw. Einzelperson anfängt zu verallgemeinern und diese Verallgemeinerung als Instrument zur Degradierung und Deformierung einzelner Personen benutzt wird. Nicht jede/jeder Bürgerin/er mit islamisch/afghanischer Herkunft ist eine/er Terroristin/Terrorist bzw. eine/er Talibanangehörige. Insoweit beobachte ich zunehmend zwar noch eine scherzhafte Tendenz, die Menschen aus Afghanistan als Talibanangehörige zu bezeichnen, oder Menschen mit islamischen Herkunft als Islamisten bzw. Extremisten zu beschreiben. In einer Zeit, in der Terrorismus und Extremismus ernstzunehmende Gefahren in sich bergen, ist es unfair und unklug, Menschen aus Leichtsinn, persönlicher Betroffenheit oder ähnlichem mit solchen Bezeichnungen anzugreifen und sie vielleicht in Erklärungsnot zu bringen. Auch historisch gesehen, ist diese Verfahrensweise nicht mehr vertretbar.

Betrachtet man den Begriff "Islamist", so bescheibt dieser doch nur, dass der der gerade mit der Bezeichnung gemeint ist, dem Islam angehört. Genauso, wie wir den Begriff "Christ" verstehen. Auch wenn der Begriff "Islamist" inzwischen durch die Medien mit einem negativen Inhalt belegt wurde, ist er nicht mit dem Begriff "Extremist" gleichzusetzen.

Nun aber eine Anmerkung zu der Annahme, dass jede Person mit islamischer Herkunft in archaiischen Denkweisen verhaftet sei. Genauso, dass die Herkunft und Zugehörigkeit zu einer Kultur keine Erlaubnis zur Begehung einer Unrechtstat in sich tragen darf, ist die Annahme unbegründet und falsch, dass jede/jeder Angehörige einer bestimmten Kultur allein aufgrund seiner Herkunft eine potentielle Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Hinzu kommt, dass das Urteilen über ein Individuum, in wieweit er sich in Konflikt mit den Weltanschauungen und Wertvorstellungen innerhalb unseres Rechtssystems befindet,ist immer noch der alleinige Anspruch und die Aufgabe des Rechtsstaates. Also liebe Kiosk-Philosophen und gelangweilte Society-Ladies ! findet für eure persönliche Rache und Enttäuschung bzw. Schnaps-Theorien ein anderes Ventil. Oder einen fähigen Arzt, denn auch Rachsüchtigkeit ist eine Sucht mit Behandlungsbedarf. Der letzte Satz ist ein persönlicher Appel, weil auch ich als eine Person, die sich nur dem humanen und freien Denken verpflilchtet fühlt, immer wieder mit Asoziationen, nämlich meiner Herkunft und damit verbundenen kulturellen und religiösen Aspekten, die ich nicht unbedingt teile, angegriffen worden bin.

Monday, December 14, 2009

Gedanken einer Neinsagerin

Nun stehe ich hier am Rande und beobachte die Dinge und deren Ablauf von einer mir aufgegebenen Distanz.

Die Chance, hierbei mitzumischen habe ich vertan, denn da wo es darauf ankam, habe ich an Stelle ja zu sagen, nein gesagt. Eben die unerwünschte Antwort. Hätte ich ja gesagt, würde ich zu den Lobbyisten gehören, die mit Bundesverdienstkreuz geehrt werden. Würde wahrscheinlich einen Posten als Botschafterin gar Ministerin bekommen, oder die Stimme von Radio-Azadi in Prag, BBC in London oder Deutsche Welle in Bonn werden. Hätte ich ja gesagt, so würde wahrscheinlich auch ich mir anderen Gedanken über anderen Sachen machen, nämlich wie kann ich meine Position erhalten, in dem ich weiterhin ja sage. Nun habe ich aber nein gesagt.

Als Neinsager ist man isoliert und auf sich geworfen. Man macht sich am Rande des Geschehens Randgedanken. Man stellt sich Randfragen. So frage ich mich, haben die Menschen in Afghanistan, Somalia, Sudan, Pakistan je zu irgendetwas nein gesagt, sodass sie isoliert und auf sich geworfen, am Rande des Geschehens nur noch aufgerissene Augen bei eigener Hinrichtung sind. Illegal durch Terroristen und legal durch die Friedenstruppen und um Friedenswillen. Kann man Leben gegen Leben aufwerten? Wie kann man von Frieden in Afghanistan sprechen, wenn nach mehr als 8 Jahren immer noch unklar ist, in welche Richtung die aufgesetzte Regierung von Karzai gehen will. Denn der Spagat zwischen Scharia und Demokratie ist gescheitert. Das Regime in Kabul ist nur noch ein politischer Witz. Die Verantwortlichen in und um Afghanistan sind nur noch Jasager. Sie sagen ja, wenn es darum geht, die Kriegsfürsten als Regierungsmitglieder des Kabuler Regimes zu dulden. Sie sagen ja wenn es darum geht, dass in Kabul überwiegend die NGOs als Geldwäsche-Organisationen agieren. Sie sagen ja, wenn es darum geht, ein weiteres Ministerium zu kreieren, damit der Gereral-X oder Marchal-Y, deren politische Kariere als Kriegsverbrecher bereits während des so genannten Freiheitskrieges gegen die Russen begonnen hat, eien würdigen Posten erhält. Die Korrupten, Dieben, die jenige, die wo andres als Terrorist verfolgt werden, werden in Afghanistan als Regierungsmitglied und Minister toleriert. Stellt man die Neinfragen, so wird die Gegenfrage laut, wie soll es dann angehen, damit Frieden in Afghanistan herrscht. Diese Frage kann nicht losgelöst von den politischen Belangen der Region beantwortet werden. Solange die Herrschaften wie Jung und zu Guttenberg die Menschen in Afghanistan als nur noch Zahlen betrachten und überheblich behaupten, der Krieg erfordert auch Zivilopfer, kann von Frieden keine Rede sein. Man soll sich fragen; warum alle diese Aufwand, die Mittel, die gesandte Soldaten, wenn es nicht mit den Frieden in der Region ernstgemeint ist. Dass man sich mit einem Verbrecher verbündet, um den anderen zu bekämpfen. Frieden kann man nicht subventionieren, in dem man die Kriegsverbrecher an der Regierung beteiligt. Es wird kein Frieden in Afghanistan geben, wenn die Bewaffneten, Lobbyisten und Jasager das Sagen haben. Wenn die Menschen nur noch als Zahlen und Ziffern betrachtet werden. Wenn diese Zahlen dann auf dem Schreibtisch bzw. in der Schulbade eines Ministers irgendwo vergessen werden. Das Kind, das vor ca. 2 Wochen im Stern abgebildet war, das durch Bomben der Bundeswehr in Kunduz nach Tagen des höllischen Verbrennungsschmerzen seiner Verletzungen erlag, war für seine Mutter das Kind, der Sohn und keine Zahl. Sie kann ihn nicht vergessen, falls auch sie nicht durch Friedensbomben ums Leben gekommen ist.

Thursday, July 23, 2009

1

Krieg

Als er begann trank ich Tee…

Geweint habe ich nicht…..diesmal nicht

Ich bin kein Krieger….ich bin die Kriegsbeute….

Man gewinnt oder verliert mich….

Ich trinke Tee….

Khaleda Niazi



2

Ich

Ich gehe in den Saal hinein

Setze mich in die letzte Reihe…

Nun drehen sie sich, um mich zu mustern

Da ich eine Frau bin, mit einem Kleid aus feinstem Nein



3

Nackte Tatsachen

Setze ihr keine Mütze auf

Lass ihr Haar mit dem Winde spielen

Wisch ihr die rote Farbe von den Lippen

Sogar das freizügige Kleid….ist soviel

nackt ist die Poesie am Schönsten



4


Unterschied


Der Himmel traf nicht die Erde

Wenn ich nein sagte

Und Ihr zu allem ja

Nur unsere Welten sind nicht mehr dieselbe….

Khaleda Niazi

Monday, February 2, 2009

آن بالا، خوابی خنک می خورد

صدات بلند بود

دستمال ابریشم راستی هراتی ست؟

یا حرامی یی از چین؟

آن بالا؛ کتابی که هرگز ورق نخورد

جوابی به بی چرایی پدر نشد

گذارش این که این خانه در خواب خانه ست

و پدر که گاهنامه اش سر نداشت، به آخر دلخوش

تا هستی در نیستی کند

فکر می کنی؟

فکر می کنم

خالده نیازی