Monday, December 14, 2009

Gedanken einer Neinsagerin

Nun stehe ich hier am Rande und beobachte die Dinge und deren Ablauf von einer mir aufgegebenen Distanz.

Die Chance, hierbei mitzumischen habe ich vertan, denn da wo es darauf ankam, habe ich an Stelle ja zu sagen, nein gesagt. Eben die unerwünschte Antwort. Hätte ich ja gesagt, würde ich zu den Lobbyisten gehören, die mit Bundesverdienstkreuz geehrt werden. Würde wahrscheinlich einen Posten als Botschafterin gar Ministerin bekommen, oder die Stimme von Radio-Azadi in Prag, BBC in London oder Deutsche Welle in Bonn werden. Hätte ich ja gesagt, so würde wahrscheinlich auch ich mir anderen Gedanken über anderen Sachen machen, nämlich wie kann ich meine Position erhalten, in dem ich weiterhin ja sage. Nun habe ich aber nein gesagt.

Als Neinsager ist man isoliert und auf sich geworfen. Man macht sich am Rande des Geschehens Randgedanken. Man stellt sich Randfragen. So frage ich mich, haben die Menschen in Afghanistan, Somalia, Sudan, Pakistan je zu irgendetwas nein gesagt, sodass sie isoliert und auf sich geworfen, am Rande des Geschehens nur noch aufgerissene Augen bei eigener Hinrichtung sind. Illegal durch Terroristen und legal durch die Friedenstruppen und um Friedenswillen. Kann man Leben gegen Leben aufwerten? Wie kann man von Frieden in Afghanistan sprechen, wenn nach mehr als 8 Jahren immer noch unklar ist, in welche Richtung die aufgesetzte Regierung von Karzai gehen will. Denn der Spagat zwischen Scharia und Demokratie ist gescheitert. Das Regime in Kabul ist nur noch ein politischer Witz. Die Verantwortlichen in und um Afghanistan sind nur noch Jasager. Sie sagen ja, wenn es darum geht, die Kriegsfürsten als Regierungsmitglieder des Kabuler Regimes zu dulden. Sie sagen ja wenn es darum geht, dass in Kabul überwiegend die NGOs als Geldwäsche-Organisationen agieren. Sie sagen ja, wenn es darum geht, ein weiteres Ministerium zu kreieren, damit der Gereral-X oder Marchal-Y, deren politische Kariere als Kriegsverbrecher bereits während des so genannten Freiheitskrieges gegen die Russen begonnen hat, eien würdigen Posten erhält. Die Korrupten, Dieben, die jenige, die wo andres als Terrorist verfolgt werden, werden in Afghanistan als Regierungsmitglied und Minister toleriert. Stellt man die Neinfragen, so wird die Gegenfrage laut, wie soll es dann angehen, damit Frieden in Afghanistan herrscht. Diese Frage kann nicht losgelöst von den politischen Belangen der Region beantwortet werden. Solange die Herrschaften wie Jung und zu Guttenberg die Menschen in Afghanistan als nur noch Zahlen betrachten und überheblich behaupten, der Krieg erfordert auch Zivilopfer, kann von Frieden keine Rede sein. Man soll sich fragen; warum alle diese Aufwand, die Mittel, die gesandte Soldaten, wenn es nicht mit den Frieden in der Region ernstgemeint ist. Dass man sich mit einem Verbrecher verbündet, um den anderen zu bekämpfen. Frieden kann man nicht subventionieren, in dem man die Kriegsverbrecher an der Regierung beteiligt. Es wird kein Frieden in Afghanistan geben, wenn die Bewaffneten, Lobbyisten und Jasager das Sagen haben. Wenn die Menschen nur noch als Zahlen und Ziffern betrachtet werden. Wenn diese Zahlen dann auf dem Schreibtisch bzw. in der Schulbade eines Ministers irgendwo vergessen werden. Das Kind, das vor ca. 2 Wochen im Stern abgebildet war, das durch Bomben der Bundeswehr in Kunduz nach Tagen des höllischen Verbrennungsschmerzen seiner Verletzungen erlag, war für seine Mutter das Kind, der Sohn und keine Zahl. Sie kann ihn nicht vergessen, falls auch sie nicht durch Friedensbomben ums Leben gekommen ist.

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